wie ich den massenselbstmord einer sekte überlebte

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ich war einmal in der sekte der hohepriester des fussek, in der wir helmut rahn anbeteten.

als dieser 2003 verstarb, beschlossen wir, kollektiven selbstmord zu begehen. zu diesem zweck besorgten wir uns eine familienpackung schlaftabletten und trafen uns eines nachts im berliner olympiastadion. wir versammelten uns um den mittelkreis und nahmen einer nach dem anderen ein paar tabletten in einem cocktail mit tequilla, auf die zitrone und den salz verzichteten wir. als die tablettenpackung schließlich bei mir ankam, waren nur noch 3 tabletten drin, die ich dann auch prompt einnahm. nach wenigen minuten sollte sich die wirkung einstellen, die ersten fielen bereits um. als nach 15 minuten alle umgefallen waren und bei mir lediglich das rechte bein eingeschlafen war, begann ich mir sorgen zu machen. nach weiteren 15 minuten war auch mein linkes bein eingeschlafen, weshalb ich auf der stelle hoppelte und wegen des gefühles, das dies in meinen beinen verursachte, immer wieder “uh” und “ah” sagte. schließlich beschloß ich, reinzuhaun, was sich mit 2 eingeschlafenen beinen und einer leeren tablettenpackung, deren inhalt gerade 5 menschen tötete, als etwas umständlich und, falls sicherheitskräfte mich erwischen würden wohl auch schwer erklärbar, erwies. ich brauchte schließlich eine stunde um das spielfeld zu verlassen, während ich wie neil armstrong in dem bekannten 60er film “die mondlandung” lief. anschließend versteckte ich mich im innenraum in dieter hoeneß’ think tank und entkam am nächsten tag, als die putzfrau ihre runde machte.

Von Silvester Klement