pferde sind arschlöcher

p

nur arschlöcher haben freunde, die wendy heißen. pferde sind arschlöcher. angefangen bei der arroganten justin bieber-geste, mit der sie sich den pony aus dem gesicht schütteln. überhaupt ponys. warum die nicht einfach “kleine pferde” heißen? imagegründe. weil pferde arschlöcher sind. diese vierbeinigen huren der tierwelt, die sich von verwöhnten gören, an irgendwelche stangen gebunden, im kreis herumführen lassen. oft stehe ich im supermarkt applaudierend vor salamipackungen. diese arschlöcher haben es einfach nicht anders verdient! cowboy&indianerfilme schaue ich nur wegen der epischen schlachten, in denen zahlreiche von diesen berittenen kakerlaken durch pfeile und gewehrkugeln niedergestreckt werden. die hitlerjugend finden wir – außer dem papst wahrscheinlich – jetzt alle doof, aber paul schockemöhle wirft mit seinen zuchtzentren jährlich 500 verfickte fohlen in diese welt. und keiner hält ihn auf! und wieso kümmert sich die uno um gaddafi, aber nicht um ludger beerbaum? ich hatte sogar überlegt, tierarzt zu werden, nur, um diese bastarde eigenhändig einschläfern zu können. aber vielleicht sollte ich erklären, woher dieser hass kommt.

als ich noch in der grundschule war, gab es in meiner klasse ein pferd namens ronny. und ronny war ein arschloch. mit einem pony, den er sich – wie zuvor schon beschrieben – justin bieber-gleich alle 10 sekunden aus dem gesicht schüttelte und anschließend wie das dramatische youtube-backenhörnchen blickte. keiner verstand, wieso er dies tat und er wollte es auch nie erklären. dieses arschloch. aber die mädels störte das natürlich nicht. die fanden das süß. und alle wollten sie seinen schwanz streicheln. also, den hinten. oben. mit dem anderen traumatisierte er einen großteil von uns jungs beim duschen nach dem sport. ich werde in meinem gesamten leben in keinen helikopter steigen können. überhaupt sportunterricht. in meinen düstersten alpträumen sehe ich noch heute, wie er im turnunterricht den bock schwängerte. einerseits war das natürlich sehr sozial von ihm, denn der schule fehlten die mittel für neue turngeräte an allen ecken und die paar neuen kästen wurden wirklich gebraucht, andererseits traumatisierte er uns so nur noch weiter. ich verfalle noch heute in die fötusposition und wippe katatonisch, wenn jemand die hero turtles erwähnt. beim handball stellte er sich einfach quer vors tor und kackte. mehreren von uns brach er beim fussball die beine. wir durften außerdem – aus rücksicht auf ihn – nie salamistullen mit in die schule bringen. chemo-klaus durfte keine perücke tragen und wurde deshalb gehänselt und in die fdp getrieben. dieses monster! also, chemo-klaus. unglaublich hässlicher typ. äh. und natürlich ronny.

mit all dem hätte ich ja echt noch leben können, wenn er mir auf seinen hurenhufen nur in der schule über den weg gelaufen wäre. aber es gab da ein mädchen: susi. die fand ich damals am allertollstesten in der ganzen welt. so mit briefchen im unterricht schreiben und weitergeben lassen und so. das problem: zwischen uns beiden saß ronny. und wenn er nicht gerade dazu überging, meine nachrichten an sie zu fälschen – wobei ich mich bis heute frage, wieso susi das anhand der hufabdrücke nie merkte – las er sie mit verstellter, bei mir eine geistige behinderung andeutenden, stimme laut vor und brachte alle zum wiehern. da mir diese möglichkeit der kontaktaufnahme also genommen war, blieb nur der nachhauseweg. und wessen stall war direkt neben susis wohnhaus? jepp. während ich also neben susi lief und zum beispiel versuchte, ihr die vorzüge von stefan effenberg im vergleich zu anderen zentralen mittelfeldspielern wie roy keane zu erläutern – ich war schon damals im umgang mit frauen unfähig – galoppierte ronny laut schnaufend nebenher und erhaschte so natürlich ihre aufmerksamkeit. als ich an einem tag dann einmal gerade ausführen wollte, wie ich super mario world auf dem gameboy zweimal hintereinander durchspielte, war sie plötzlich weg. als ich mich umdrehte dann der schock: da standen ronny und susi. und sie küssten. sich. auf den mund. also, jeweils den anderen. ich werde bis heute nicht vergessen, wie seine widerliche pferdezunge durch sein riesiges gebiss in susis mund hineinfuhr, speichelfäden herabhingen, schließlich auf den boden tropften, er mir gleichzeitig zuzwinkerte und einen huf entgegenstreckte, um mir – wie er es, wäre er in besitz von fingern gewesen, sicherlich getan hätte – den mittelfinger zu zeigen. von da an ritt susi jeden tag nach der schule auf ronny nach hause. pferde sind arschlöcher.

Von Silvester Klement