Menschen

M

Ich mag Menschen. Nein, wirklich. Es ist immer einfach, Menschen zu hassen. Zu viele von ihnen sagen hässliche Dinge, verhalten sich unangenehm oder riechen nach Lulu.

Aber Menschen sind es auch, die uns erschufen und besonders die kleinen, asiatischen Menschen sind es, die die technischen Geräte zusammensetzten, auf denen wir das Internet wahrnehmen, das wiederum ebenfalls von Menschen aufgebaut wurde.

Im Grunde wollen Menschen nur essen, kacken, schlafen und sich fortpflanzen. Ganz genau wie Affen!

Affen

Ich mag Affen. Ja, wirklich. Es ist immer einfach, Affen zu lieben. Zu viele von ihnen geben lustige Laute von sich, verhalten sich drollig oder werfen mit Kacka.

Affen sind es auch, aus denen wir erschaffen wurden und besonders die kleinen, kulleräugigen Affen sind es, deren Abbild wir auf die Schutzhüllen unserer technischen Geräte drucken, mithilfe derer wir das Internet wahrnehmen, in dem wir uns Videos von Affen ansehen.

Im Grunde wollen Affen nur essen, kacken, mit Kacke werfen, schlafen und sich fortpflanzen. Ganz genau wie ich!

Ich

Ich mag mich. Ja, wirklich. Es ist wirklich einfach, mich zu lieben. Zu viele meiner Aussagen sind lustig, zu viele meiner Verhaltensweisen drollig und ich rieche immer angenehm.

Ich bin es auch, der nichts schafft außer zu Kacken und dabei besonders kleine, bräunliche Häufchen hinterlässt, während er auf technischen Geräten im Internet Videos von sich selbst ansieht.

Im Grunde will ich nur essen, kacken, schlafen, mich fortpflanzen, singen, tanzen, fliegen, unendlich alt werden, auf den Mond pinkeln, ein mit mir kollidierendes Auto mit einem Box stoppen, Michael Jordan monsterblocken, Tote zum Leben erwecken, einen sonnengroßen Schneeball auf die Sonne werfen, Schlittschuhlaufen auf einem der Ringe des Saturns, im Regen mit einem Schirm in der Hand stepptanzen, einen Paparazzo verprügeln, in einem weißen Anzug einpinkeln, Erwachsenenwindeln salonfähig machen, alle Waffen auf der Welt in die Schrottpresse werfen, alle Kriegstreiber auf der Welt durch Furze ins Gesicht zur Besinnung bringen, Angela Merkel eine Seele schenken, Aids und Kindersterblichkeit heilen, die Sprache der Tiere sprechen, mit einem Schlitten den Mount Everest runterrodeln, den Puller in das Atemloch eines Wales stecken, mich im Schlaf von Außen sehen, jeden Menschen auf der Welt einmal umarmt haben, eine Kackewerf-Schlacht mit einem Schimpansen gewinnen, Tränen in Lachen verwandeln können, perfekt Moon- und Cribwalken können, ein Hufeisen schmieden, mit Ben Wallace London besuchen und beide Big Bens einander vorstellen, meine Augen in Scheinwerfer verwandeln können, glatzköpfige Männer durch bloßes Angucken aus ihrem Kopf ejakulieren lassen, mit Tofu und Muscheln über Geschmack reden, Gorbatschow der Symmetrie wegen einen zweiten roten Fleck auf den Kopf malen, zusammen mit Seal auf einem Adler fliegen, zusammen mit Tom Jerry jagen, zusammen mit Wile E. Coyote Tunnel auf Steine malen, ein Perpetuum mobile erfinden und damit sämtliche Energieprobleme der Menschheit lösen, Mos Def auf die Wange küssen, bei Tetris 1.000 Linien schaffen, die Biographie eines Steines lesen, den Fernseher immer genau beim Ende der Werbung zu meinem Film zurückschalten, einen 1080 auf einem Skateboard stehen, meinen Namen auf jeden Zug der Welt getaggt sehen, den Roboter tanzen, einen Erzfeind haben und diesen in seinem Hauptquartier auf einer einsamen Insel in der Südsee nach einem zweistündigen Faustkampf in Lava werfen, Laser aus meinen Nippeln schießen, Katzen die Angst vor Feuerwerken nehmen, den Präsidenten der Welt bestimmen, einen geheimen Handschlag mit dem Präsidenten der Welt haben, Allen Iverson mit einem Killer Crossover die Beine brechen, jeden Morgen mit einem Kuss geweckt werden, endlich mit meinen Postkarten erfolgreich werden, vielleicht doch in die Politik gehen, irgendwann alle möglichen Hitlerwitze gemacht haben und endlich lernen, wie man lautlos furzt. Ganz genau so!

Von Silvester Klement