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das gefühl, das man hat, wenn man von seiner freundin erfährt, dass sie seit mehreren monaten mit dem gedanken spielt, die beziehung zu beenden, aber zwischendurch nicht hat durchblicken lassen, dass sie dies tut, was vergleichbar ist mit dem gefühl, an der ampel kurz aufs handy zu schauen, eine eingehende sms zu bemerken, diese zu lesen und beim aufblicken festzustellen, dass man die grünphase verpasst hat, dann doch auf die straße läuft und beinahe überfahren wird von einem dieser vollidioten in ihren auf einen wert von 600€ hochgetunten 500€ autos, bei denen man in der heckscheibe luftbläschen unter der einklebbaren tönungsfolie erkennen kann als wäre das die haut des viel zu früh gestorbenen michael jackson, der uns das beste tanzlied aller zeiten – don’t stop till you get enough – und vor allem THRILLER gegeben hat, was bei mir nie sonderlich resonierte, aber ja irgendwie ziemlich erfolgreich war, eine tatsache, die ich nicht von wikipedia weiß, sondern von dave chappelle, der “HE DID THRILLER….THRILLER!” sagte als pointe in einem sich mit michael jackson befassenden skit in der nach ihm benannten show, die zuerst auf mtv in amerika und später auch eher verunglückt übersetzt beim deutschen mtv lief, womit ich nicht sagen will, dass ich einer dieser sogenannten “dubnazis” bin, die filme und serien immer nur in der originalsprache sehen und übersetzte versionen per se beschissen finden, bei handlungsfilmen, in denen viele fachausdrücke in hoher geschwindigkeit von der leinwand geschossen werden, ist es durchaus entspannter, wenn dies muttersprachlich geschieht, aber im fall von chappelles show wirkte die übersetzung so, wie kaya yanars “was guckst du” im englischen wirken muss – inhaltlich in der nähe des zutreffenden, aber vollkommen kontextlos wie hitler im tütü, der zu “cotton eye joe” von rednex tanzt, als wäre es 1994 und icke häßler würde dieses kopfballduell gegen yordan letchkov immer und immer wieder erneut verlieren

dieses gefühl.

bei dem man nicht weiß, ob man vorwärts oder rückwärts soll, weil man nicht weiß, ob heute gegenteiltag ist, da das bedeuten könnte, dass es gar nicht mehr so fragwürdig erscheint, wieso man dieses kleid heute angezogen hat, keiner würde weiter spekulieren, ob man nur verwirren will, indem man diese verspiegelte skifahrersonnenbrille mit seitenklappen trägt, die man irgendwann im urlaub am strand in einer dieser tourismusläden gekauft hat, weil der ort relativ beschissen war und es dort keine berühmten sehenswürdigkeiten gab, die sich, in miniaturformat VORZÜGLICH in der vitrine des ikea-einbauschrankes machen würden, zusammen mit der eigenen würde und dem eigenen geschmack, den man so langsam zu verlieren schien, unsicher ist, ob das nur am sambal oelek vom mittagessen liegt oder ob man vielleicht früher schon ein faible für das tragen von kleidern hatte, sich an seine einschulung erinnert, in der man bereits ein kleid trug, das einem als “designerhose” verkauft wurde, ungefähr so wie einem heutzutage lady gaga als frau verkauft wird oder dieser spruch, dass lady gaga einem als frau verkauft wird, als lustig und popkulturkommentierend.

dieses nicht genau wissen.

nicht genau wissen, was in dem anderen vorgeht, was ihn bewegt, so als wäre man der unfassbar schlechteste internist in der geschichte der durch ein paar internistengeschichtsenthusiasten aufgestellten internistengeschichte, irgendwo in einem südamerikanischen land, in irgendeinem hinterzimmer irgendeiner geisteswissenschaftlichen fakultät an irgendeiner universität, in einer mittlerweile weltweit nur noch von 3 menschen gesprochenen sprache, in einem buch mit rotem lederbezug und einem schweren schloss, dass auf dem frontdeckel des buches liegt und damit im endeffekt denselben sinn erfüllt wie ein keuschheitsgürtel bei angela merkel oder ein priesterpenis – zumindest in der phantasie, in der diese ganze welt noch irgendwie sinn macht und einen nicht wie eine kugel in einem flipperautomaten von 100 punkte-bumper zu 100 punkte-bumper schießt, ohne, dass die punkte überhaupt gezählt werden und man oben drüber ganz groß TILT lesen kann, aber es ignoriert, weil man die worte nicht versteht.

sodass man sich auf die eigenen gefühle verlassen muss.

so wie damals, als man das licht der welt erblickte und das gefühl hatte, einen klaps auf den arsch verdient zu haben und deshalb erstmal begann, episch zu weinen, als wäre man ein südhang in châteauneuf-du-pape und würde von der sonne genährt, vom wasser, von irgendwelchen schmierigen franzosen, die nach baguette und starker intimbehaarung riechen, als wären es immer noch die 80er und die helden hießen tom selleck, don johnson und dieser andere typ da aus miami vice, der mittlerweile ein zweites standbein in der musik hat und dabei so glaubhaft wirkt wie eine fussballerfrau, die eine boutique eröffnet oder eine kollektion von ohrringen entwirft, vollkommen sicher, dass es noch formen gibt, die frauen oder ostdeutsche männer in der menschheitsgeschichte noch nicht an, bzw. in ihren ohren trugen, vielleicht kreolen oder am besten einfach gleich den penis ihres nach einer heterosexuellen identität strebenden mannes, der mehrere stunden am tag mit halbnackten männern verbringt und sich deshalb einen möglichst hohlen bimbo angelacht hat, sie aber ganz groß liebt, wenn die bild der frau dann mal für eine homestory vorbeikommt und wissen will, was das stacheldrahttattoo auf seinem oberarm für eine bewandnis hat.

das verwirrt mich.

dieses hin und her, als wären beziehungen eine partie tennis und sie roger federer oder pete sampras und ich nur die ballmaschine, die nicht genau weiß, wann sie schnell schießen und wann sie es langsam angehen sollte.

vielleicht ganz gut, dass sie sich am ende doch entscheiden konnte.

doofe kuh.

Von Silvester Klement